Gerade in den Städten haben es Igel nicht leicht. Überall wird „ordentlich“ gegärtnert und es gibt kaum Rückzugsmöglichkeiten. Auch Rodungen für Bauvorhaben sind nicht hilfreich. Kaum zu glauben, aber Igel stehen auf der Vorwarnliste der Roten Liste, da ihre Bestände stetig zurückgehen. Wir können aber auch mit kleinen wilden Ecken vielleicht dem ein oder anderen Igel helfen. Ich probiere das dieses Jahr mal aus.
Das Igelhaus

Ein Igelhaus kann viele Funktionen haben. Es dient als Winterquartier, Tagschlafplatz, Futterhaus oder Nest zur Aufzucht der Jungen. Ein gutes Igelhaus hat zwei Kammern und einen Labyrintheingang (Eingangskammer, kleiner Durchgang zur Hauptkammer), damit der Igel vor Fressfeinden geschützt ist. Ein angeschrägtes Dach ist gut, damit Flüssigkeit abläuft.
Dazu habe ich mir einen Bausatz aus dem Baumarkt gekauft und ihn professionell vom Mann des Hauses zusammenbauen lassen. Meine Kinder haben ihre ganz eigenen Vorstellungen eingebracht. Der Igel soll sich schlließlich willkommen fühlen und wenn er mal Geburtstag hat, dann soll er wissen, dass wir an ihn denken.

Anschließend hab ich ein Sand-Kiesgemisch und etwas Laub im Haus getrocknet. Der Igel verlässt das Haus im Winter nicht um sein Geschäft zu verrichten und es ist wichtig, dass das abfließen kann. Außerdem mag er es kuschelig warm, wobei ihm das Laub hilft.
Nun muss man noch den richtigen Ort finden. Er sollte möglichst ruhig und ungestört sein, etwas geschützt vor Feinden. Zum Glück haben wir ein wildes Beet mit einer für viele Tiere (und Menschen) unbezwingbaren Brombeerhecke. Dort haben wir das Haus neulich aufgestellt. Anschließend hab ich das Haus mit reichlich Ästen zugedeckt und mit der Brombeerhecke verwoben. Jetzt liegt es gut versteckt.

Nun heißt es geduldig sein und hoffen, dass ein Igel einzieht. Schaut nach Möglichkeit nicht in das Haus, um den Igel nicht bei seiner Winterruhe zu stören.
Achtung, seht ihr einen Igel, der „zu klein“ oder „zu dünn“ aussieht, dann ist es besser ihn zunächst im Haus aufzuziehen, denn er würde den Winter ggf. nicht überleben. Mehr dazu erfahrt ihr hier: https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/tieren-helfen/igel
Da der Winterschlaf bis mindestens April andauert, werden wir im Mai mal reinschauen, ob sich ein Igel eingefunden hat. Viel Freude allen, die ihr eigenes kleines Hilfsprojekt gestartet haben.